Schimmel – der Pilz, den keiner will

Schimmelbefall oder Schimmelpilz im Gebäude kann verschiedene Ursachen haben. Egal, ob es um ein Konzept für die fachgerechte, nachhaltige Beseitigung oder ein Gutachten geht, unsere Sachverständigen kennen sich bestens mit Schimmel im Haus und in der Wohnung aus.

Schimmelpilz gefährdet die Gesundheit der Bewohner und kann zu Allergien, Atemwegserkrankungen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit sowie vielen anderen Beschwerden führen. Wenn man Schimmel erfolgreich dauerhaft beseitigen möchte, muss man zunächst nach den Ursachen für den Schimmelpilzbefall suchen.

Um die Schimmelpilzbelastung, die auf die Raumnutzer einwirkt, zu ermitteln, nehmen unsere Sachverständigen Raumluftmessungen (siehe auch Mess- und Analysemethoden) vor oder entnehmen Materialproben zur Analyse im Labor für Mikrobiologie. Sie berücksichtigen bei der Bewertung der Schimmelpilzbelastung aber genauso das Verhalten der Bewohner sowie die bauphysikalischen Eigenschaften des Gebäudes an sich und erstellen einen verständlichen Bericht oder ein Gutachten.

Darauf basierend können Sie auf Wunsch ein richtliniengerechtes Konzept für die Schimmelsanierung und die Vermeidung neuer Schäden von uns erhalten.

Raumluftmessung - SchimmelschadenSachverständiger untersucht Schimmelpilz im Haus


 

Ursache für Schimmelbefall durch falsches Heiz- und Lüftungsverhalten oder unzureichende Wärmedämmung?

 

Die Frage nach der Ursache für einen Schimmelbefall ist oft nicht auf den ersten Blick zu beantworten und führt häufig zu Streit. Die gute Nachricht ist, dass es Methoden gibt, Antworten zu finden und somit auch Lösungen.

Wenn Schimmelbefall nicht durch von außen in das Gebäude eindringende Feuchtigkeit, undichte wasserführende Leitungen oder einen Wasserschaden verursacht worden ist, ist in der Regel eine oberflächennahe relative Luftfeuchtigkeit ≥ 80 % ursächlich für Schimmelwachstum.

Um zu überprüfen, wodurch diese erhöhte Luftfeuchtigkeit verursacht wird, muss man zunächst einige physikalischen Zusammenhänge betrachten:

Grundsätzlich kann warme Luft mehr Luftfeuchtigkeit speichern als kalte Luft. Kühlt man warme Luft ab, so reduziert sich deren Wasserdampfspeicherfähigkeit und dadurch bedingt steigt deren relative Luftfeuchte (angegeben in Prozent [%]) an, während die absolute Feuchte (gemessen in Gramm pro Kubikmeter [g/m³]) konstant bleibt.

Betrachtet man einen Kubikmeter Luft bei Normklima1, also 20 °C warm, bei einer rel. Luftfeuchte von 50 %, und kühlt diesen auf 12,6 °C ab, so steigt die relative Luftfeuchte auf 80 % an.

Da die meisten Schimmelpilzarten zum Wachstum eine relative Luftfeuchtigkeit ≥ 80 % benötigen, gilt es also, eine (wand-)oberflächennahe relative Luftfeuchte von mehr als 80 % zu vermeiden.

Die höchste Gefahr für diese oberflächennahen Luftfeuchtigkeiten > 80 % besteht in der Regel in der kalten Jahreszeit. Dann sind die inneren Oberflächentemperaturen von Außenbauteilen aufgrund der niedrigen Außentemperaturen geringer, als bei warmen Außentemperaturen im Sommer.

Wenn der sogenannte Mindestwärmeschutz bzw. die Mindestwärmedämmeigenschaft für Außenwände bzw. Außenbauteile zur Vermeidung von Schimmelwachstum gemäß den Vorgaben der dafür geltenden DIN 41081 eingehalten ist, darf bei einer Außenlufttemperatur von - 5 °C und einer Raumlufttemperatur von 20 °C in der Raummitte an keiner Stelle der inneren Seiten von Außenbauteilen eine Oberflächentemperatur < 12,6 °C vorhanden sein.

Wie kann man das überprüfen?

Um diese Wärmedämmeigenschaften unter den o.a. Normtemperaturbedingungen zu überprüfen, werden bei ausreichender Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außentemperatur in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und März Thermografieaufnahmen von den inneren schimmelbefallenen Oberflächen und den daran angrenzenden Bauteilen angefertigt.

schimmelbildung an der Fensterleibung

Schimmelbefallene untere Fensterleibung

schimmel aufspüren thermografie
Thermogramm der unteren Fensterleibung


Anschließend werden auf Basis der Thermografieaufnahmen Simulationsberechnungen durchgeführt, um zu überprüfen, ob an den schimmelbefallenen Oberflächen die Mindesttemperatur von 12,6 °C ggf. unterschritten ist. Grüne und blaue Einfärbungen stellen die Oberflächenbereiche dar, wo die Mindesttemperatur bei einer Raumlufttemperatur von 20 °C und bei einer Außentemperatur von - 5 °C aufgrund der Unterschreitung des Mindestwärmeschutzes der Außenbauteile unterschritten wird und es somit als Folge zu Schimmelbefall kommt.

Schimmel ursachen berechnung
Grafische Darstellung des Simulationsberechnungs-Ergebnisses


Sollten die Berechnungen jedoch ergeben, dass die Oberflächentemperatur bei den o.a. Innen- und Außentemperaturen an keiner Stelle < 12,6 °C beträgt, dann ist für die oberflächennahe relative Luftfeuchte > 80 %, bzw. für den Schimmelbefall, ein von den Normvorgaben abweichendes (unzureichendes) Heiz- und Lüftungsverhalten ursächlich.  

Zusammenfassend kann mit dieser Methode die häufig gestellte Frage beantwortet werden, ob ein fehlerhaftes Heiz- und Lüftungsverhalten oder eine unzureichende Wärmedämmung ursächlich für den vorhandenen Schimmelbefall ist.

 

1) DIN 4108, Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderung an den Wärmeschutz, Ausgabe Februar 2013

 

Weitere Informationen über Schimmel in der Wohnung, wie er entsteht oder vermieden werden kann, finden sich in unserem Wissensbereich.


 

Ihre Sachverständigen für Schimmel vor Ort:

Die Auslöser für Schimmel im Haus oder in der Wohnung ermitteln unsere Sachverständigen und Gutachter für Schimmel objektspezifisch vor Ort. Wir sind regelmäßig im Raum Köln, Düsseldorf, Aachen, Gummersbach und Bonn unterwegs.

Rufen Sie uns gerne an oder senden eine Email und vereinbaren einen Termin:

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